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Kreißsaal A-Z

In unserem Kreißsaal A-Z findet ihr wissenswertes rund um Schwangerschaft, Geburt & Wochenbett.
Hier geben wir Euch als Hebammen zu verschiedenen Themenbereichen wertvolle Tipps und Ratschläge mit an die Hand und erklären Euch unser Vorgehen im Kreißsaal.

Nach einer Spontangeburt lassen wir die Nabelschnur in der Regel auspulsieren.
Das bedeutet, dass wir die Nabelschnur erst durchtrennen, nachdem der Blutaustausch zwischen Mutter und Kind abgeschlossen ist.
Somit wird das Baby in der Nachgeburtsphase weiterhin mit Sauerstoff versorgt, wodurch die selbstständige Atmung ganz entspannt und auf natürliche Weise aufgenommen werden kann.
Außerdem erhöhen sich unter anderem der Eisenwert und die Stammzellen im Blut des Babys. Beides kann für eine bessere Immunabwehr sorgen.

Bei einer Bauchgeburt (Kaiserschnitt) oder wenn das Baby nach der Geburt direkt versorgt werden muss, ist das Auspulsieren der Nabelschnur nicht möglich.

Gerne besprechen wir eure Wünsche diesbezüglich in der Hebammensprechstunde 🤍

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Bonding ist der unmittelbare und ungestörte Hautkontakt zwischen Mutter und Baby direkt nach der Geburt.
 

  • Bonding stärkt das Vertrauen und fördert die Bindung zwischen Eltern und Baby

  • Ihr schafft damit eine Atmosphäre von Liebe, Geborgenheit, Sicherheit und Zuwendung

 • Das Bonding befriedigt alle Sinne eures Babys


 

Vorteile für das Baby:
 • Förderung des Urvertrauens
 • leichtere Anpassung an die Außenwelt
 • bessere Temperaturregulierung
 • Unterstützung des intuitiven Stillens
 • stabilerer Blutzuckerspiegel des Babys

Vorteile für die Mutter:

 • Förderung der Milchbildung
 • Minderung der Schmerzwahrnehmung
 • Förderung des emotionalen Gleichgewichts



Natürlich ist auch nach einem Kaiserschnitt das Bonding im OP möglich.
Durch das Bonding nach einer Bauchgeburt haben Neugeborene weniger Anpassungsschwierigkeiten. Die Mütter brauchen im Wochenbett weniger Schmerzmittel und erholen sich schneller.

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CTG
Cardio = Herz
Toko = Wehen
Graphie = Aufzeichnung

Das CTG schreibt die Herztöne des Babys im Bauch und die Wehentätigkeit auf.
Dabei betrachten wir mehrere Merkmale. Wie hoch sind die Herztöne, wie ist das Muster, gibt es Herzton Abfälle ... und zudem: wie verhalten sich die Herztöne bei Wehentätigkeit.
Bei der Aufzeichnung der Wehen können wir sehen, wie häufig und regelmäßig Wehen kommen, wie lange eine Wehe anhält und wie unterschiedlich sie sind.
Was das CTG jedoch nicht kann, ist die Stärke der Wehe aufzuzeichnen. Das darf uns die Mama gerne selbst mitteilen :-)

Das CTG dient zur Überwachung des kindlichen Zustandes unter der Geburt oder in der Schwangerschaft.
Während der Geburt wird, bei regelrechtem Verlauf, in der Eröffnungsphase, alle 2h für 20-30 Min ein CTG geschrieben.
Ab der Austrittsphase kontrollieren wir kontinuierlich mit dem CTG den kindlichen Zustand.

 

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Hier im St. Josefskrankenhaus arbeiten wir als Dienst-Beleghebammen in einem festen Team nach Dienstplan.
Das heißt, dass im Kreißsaal für euch immer eine Hebamme als Ansprechpartnerin vor Ort ist.
Wir Beleghebammen sind freiberuflich tätig und nicht angestellt. Dadurch haben wir mehr Möglichkeiten und Freiheiten in der Gestaltung unserer Arbeit.
Z.B. können wir frei über die Anzahl der Hebammen im Team entscheiden, wieviel jeder arbeiten möchte und zu wievielt wir im Dienst anwesend sind.
Wir arbeiten in 12h- Diensten, immer mit einer Hebamme zusätzlich im Rufdienst, um eine kontinuierlichere und individuellere Betreuung während der Geburt sicherstellen zu können.
Angestellte Hebammen arbeiten meist im 3-Schicht-System nach einem festen Stellenschlüssel.

Eine andere Möglichkeit als Beleghebamme zu arbeiten, ist die Form der Begleit-Beleghebamme.
Dabei geht eine euch vertraute Hebamme mit euch zur Geburt ins Krankenhaus und begleitet euch (außer zur Geburt) zudem in der Schwangerschaft und im Wochenbett.

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Wenn die Geburt nicht von allein beginnt, ist es manchmal nötig, die Wehen einzuleiten. In diesem Fall wird von einer GEBURTSEINLEITUNG gesprochen.

Es gibt verschiedene Gründe, warum eine Einleitung nötig werden könnte:

  Die Überschreitung des errechneten Termins von 10 bis 14 Tagen
 Eine (stark) abnehmende Fruchtwassermenge
 Eine Erkrankung der Schwangeren, die eine (vorzeitige) Geburtseinleitung nötig macht
 Ein (wiederholt) auffälliges CTG
 Wenn die Wachstumskurve des Kindes in den Ultraschalluntersuchungen auffällig erscheint.

Ob eine Einleitung notwendig ist, hängt von vielen Faktoren ab und muss immer individuell entschieden werden.
In jedem Fall sollte eine Einleitung nur nach ausführlicher Aufklärung und Gesprächen mit ärztlichem Fachpersonal und Hebammen durchgeführt werden.
Wenn die Entscheidung zu einer Geburtseinleitung gefallen ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten diese durchzuführen.

Folgende Methoden werden am häufigsten angewendet:
Alternativ:

 Gewürztee
 Kohlenhydratarme Ernährung
 Wehenanregende Bauchmassage
 Senfmehlfußbad
 Nelkenöl-Tampons
 Wehen-Cocktail
 Akupunktur
Medikamentös und mechanisch:

 Prostaglandine als Tabletten zum Schlucken oder als Vaginalgel
 Ballon Katheter oder Dilapan Stäbchen zur mechanischen Einleitung

Natürlich können die verschiedenen Anwendungen miteinander kombiniert werden.
Welches Vorgehen in welcher Situation die erfolgversprechendste ist, muss individuell entschieden werden.

Wir beraten euch gerne, sprecht uns einfach an!

Das Wichtigste zum Schluss: Eine Einleitung braucht oft viel Zeit und Geduld bis der gewünschte Erfolg eintritt 🤍

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Ein Familienzimmer bietet die wundervolle Möglichkeit, die ersten Stunden und Tage nach der Geburt als Familie gemeinsam zu verbringen, um diese besondere Zeit noch mehr genießen zu können.
Wenn ihr ein Familienzimmer in Anspruch nehmen möchtet, wird eine Begleitperson eurer Wahl bereits vor, oder auch erst nach der Geburt mit aufgenommen.
Dies kann der Partner, die Partnerin aber auch eine andere Vertrauensperson wie eine Freundin oder die Mutter sein.

Bei uns im Josefskrankenhaus haben wir das Glück, neben Einzelzimmern alle Doppelzimmer als Familienzimmer nutzen zu können.

Die Kosten für das Familienzimmer werden von der gesetzlichen Krankenkasse nicht übernommen und betragen 60 Euro pro Nacht.
Es kann vorab leider nicht reserviert werden und wird nach Verfügbarkeit vergeben.

Gerne notieren wir euren Wunsch für ein Familienzimmer schon vorab in der Hebammensprechstunde 🤍

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„Your Patience is your Power“
Geduldig sein bedeutet eine abwartende Haltung einnehmen und sich auf alles was passiert einlassen zu können und dabei in einer inneren Ruhe zu bleiben.
Unser aller Geduld und der Umgang mit Ungeduld ist geprägt von vielerlei Dingen in unserem Leben.

Empfängnis, Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett, Eltern werden und zusammen mit dem Kind wachsen ein Leben lang- all dies sind Situationen, die unterschiedlich intensiv Geduld von uns erfordern. Gelebte Geduld & eine innere Ruhe können dafür sorgen, Anspannung und Stress zu vermeiden.

Für die Zeit rund um die Geburt könnten euch folgende Gedanken & Ideen helfen um zu einer inneren Ruhe zu gelangen und dem Wunder der Geburt entspannt und freudig entgegen zu blicken:


 Die Ungeduld reflektieren: warum bin ich ungeduldig, was kann ich Positives daraus ziehen? Kommt die Ungeduld von mir oder fühle ich mich durch äußere Einflüsse unter Druck gesetzt?
 wenn die Ungeduld zu groß wird: lenkt euch mit schönen Dingen ab. Entspannende Unternehmungen, Spaziergänge, schöne Gespräche- umgebt euch mit Menschen und Dingen, die euch guttun
• Schlaf. Ausgeschlafen könnt ihr innerlich besser zur Ruhe kommen und euer Körper kann sich besser auf die Geburt einstellen
 Geduld & Gelassenheit in der Schwangerschaft und rund um die Geburt stärken euch für das gesamte Elternsein
• Hilfreich können hierbei sein: Yoga, Achtsamkeitsübungen, positive Affirmationen für eine offene Haltung gegenüber herausfordernden Situationen
Probiert aus, was euch guttut

 Innere Ruhe kann euch helfen, euch eurem Baby näher zu fühlen, da ihr mehr in euch „hineinspüren“ könnt
 Euer Baby weiß nichts von einem errechneten Termin, es ist vielmehr ein Geburtszeitraum, in dem euer Baby und euer Körper für die Geburt bereit sind.
Sich dies immer wieder bewusst zu machen hilft, sich selbst nicht unter Druck zu setzen

• Jeder Schritt ist ein kleiner Schritt in Richtung Geburt und dem wunderbaren Ziel, euer Baby endlich im Arm zu halten

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Bei herausfordernden Ereignissen und in Zeiten großer Veränderungen haben viele Meschen das Bedürfnis nach etwas das „Halt“ gibt, weil es helfen kann, sich sicher und geborgen zu fühlen.

Dies kann beispielsweise sein:

 ein vertrauter Geruch
 eine entspannte Umgebung
 Musik, die uns an etwas Schönes erinnert
 Rituale, die uns beruhigen und zuversichtlich sein lassen
 eine Herzensperson, die bei uns ist
 ein kleiner oder großer Gegenstand
 etwas, an dem wir uns „fest-halten“ können

Jede Geburt bringt Herausforderung und Veränderung. Dinge, die „Halt“ geben, helfen die Situation zu meistern.
Viele der oben genannten Beispiele lassen sich auch bei einer Geburt umsetzen. Aber jede Geburt, jede Gebärende ist individuell und jede Frau braucht etwas anderes, um Sicherheit und Geborgenheit zu spüren.

Deshalb sind wir offen für alles, was euch während der Geburt gut tut:

 bringt euch vertraute Dinge und Musik von zu Hause mit, um zur Ruhe zu kommen
 ein mit positiven Erinnerungen verknüpfter Duft oder Bade-Zusatz kann Geborgenheit schaffen
 Affirmationen & Rituale die euch positiv auf die Geburt einstimmen helfen euch innerlich stark zu sein
 Der Partner, die Partnerin, Ehemann, Ehefrau, Mama, Schwester, Freundin…werden euch helfen euch gehalten zu fühlen und können auch bei der Geburt aktiv Halt geben: durch Hände, Arme, Geborgenheit, Zuspruch
 Wir haben im Kreißsaal verschiedene Gegenstände an denen ihr euch festhalten könnt wie Seile, Stangen und Tücher
Aber auch Hocker und Matten, um auf dem Boden die gewünschte Haltung einnehmen zu können.

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Intuition ist die Mischung aus dem rational denkenden Kopf und dem Bauch-„Gefühl“.

Die Intuition ist sowohl bei Schwangeren und Gebärenden als auch bei den betreuenden Hebammen von immenser Bedeutung!

Denn wenn ihr als Gebärende oder Schwangere in den Kreißsaal kommt, habt ihr ein Gefühl - eine Intuition.
Geht es euch und eurem Kind gut, oder habt ihr ein ungutes Gefühl? So wendet ihr euch vertrauensvoll an uns.

Wir Hebammen und Geburtshelfer haben neben unserer jahrelangen Erfahrung und unserem Wissen ebenfalls eine bestimmte Intuition zur Geburt, zur Gebärenden und zum Geburtsverlauf.
Und nicht allzu selten verlässt man sich während diesem Prozess auch auf seine Intuition 🤍

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Trage dein Baby nicht so viel.“
„Aber du bestellst doch nicht etwa einen Salat, du bist doch schwanger?!“
„Am besten nichts blähendes essen, wenn du stillst! Keine Zwiebeln, keine Bohnen…“
„Oh- dein Baby niest. Bestimmt hat es sich erkältet. Naja, wenn du auch so selten draußen spazieren gehst…“
„Bloß kein Kaffee mehr…“
„Lass dein Baby ruhig mal weinen und nimm es nicht direkt zu dir, sonst wird es verwöhnt.“
„Also so lange stillen solltest du jetzt auch nicht, nicht dass dem Baby Nährstoffe fehlen.“

Kaum bist du schwanger und spätestens, wenn euer Baby auf der Welt ist, prasseln von allen Seiten viele gute gemeinte Tipps und Ratschläge auf euch ein. Ob von der Familie und Freunden oder auch in sozialen Medien - die Zahl der Personen im Umfeld, die (ungefragt) ihre Ratschläge abgeben ist oft groß. Und je unterschiedlicher die Erfahrungen der Menschen sind, umso unterschiedlicher sind oft die Ratschläge, die auf den Weg gegeben werden. Verschiedene Generationen, verschiedene Kulturen, verschiedene Lebensumstände aber auch persönliche Schicksale beispielweise nehmen einen großen Einfluss auf die individuellen Erfahrungen eines jeden Menschen. Und jede gewonnene Erkenntnis ist wichtig, jedes Individuum mit eigenem Erfahrungsschatz ist wertvoll. Jedoch ist es falsch, von einer (eigenen) Situation auf andere zu schließen.
Wenn nun von allen Seiten zu jeder Situation persönliche Meinungen geäußert werden, kommt es, dass neben einigen hilfreichen Tipps, zu viele gut gemeinte Ratschläge oft verunsichern und dadurch Gegenteil bewirken. Es ist für Eltern dann schwer in diesem Dschungel von „richtig und falsch“, dass für sich Passende zu finden. Und nicht selten ist es dann noch schwerer, diese endlich gefundene Haltung zu festigen und für sich zu vertreten. Oft dauert dieser Prozess einige Zeit. Wichtig ist, dass ihr auf euer Gespür für euer Baby vertraut und genau hinschaut. Was passt zu uns, was fühlt sich gut an? Womit fühlen wir uns wohl und wovon sind wir überzeugt?

Wenn ihr Unterstützung und Begleitung bei diesem oft anstrengenden Prozess braucht, wendet euch gerne auch jederzeit an uns Hebammen, damit wir euch fachlich kompetent auf eurem Weg begleiten können.

Denn: jedes Eltern- Kind- Paar ist individuell.
Es gibt nicht den einen richtigen Weg.
Es gibt nur den Weg, mit dem ihr euch am besten fühlt und der eurem Herzen folgt

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Kliniktasche
Immer ein großes Fragezeichen.
Was brauchen wir eigentlich für die Zeit im Krankenhaus?

Schaut gerne unter dem Homepage Punkt

Kliniktasche

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Den Zeitraum der Geburt, in welcher die Wehen immer stärker werden, der Muttermund aber erst wenige Zentimeter eröffnet ist, nennt man Latenzphase. In diesem Zeitraum der Geburt werden aus den sanften Vor- und Senkwehen die kraftvollen Geburtswehen. Bei einigen Gebärenden passiert dieser Übergang rasch innerhalb einigen wenigen Stunden, bei anderen dauert dieser Prozess länger und nicht selten geht diese Phase sogar mehrere Tage. Oft stellen sich werdende Mütter in dieser Zeit die Fragen: „Geht es jetzt endlich los?“, „Ist es heute Nacht so weit“, oder „Fahre ich jetzt in die Klinik?“
Viele Frauen sind in der Latenzphase sehr müde, erschöpft und kraftlos. Dies ist normal, leistet der Körper doch Schwerstarbeit in dieser Phase der Geburt: es verschwindet der Gebärmutterhals, der Muttermund beginnt sich zu öffnen und durch den Druck des Köpfchens wir der untere Teil der Gebärmutter auf die Geburt vorbereitet.
Folgende Tipps für die Latenzphase möchten wir euch mitgeben:

 Gönnt euch so viel Ruhe und Entspannung wie es geht
 Sucht euch einen Ort, wo ihr euch geborgen fühlt, um euch zurückzuziehen
 Eine Entspannungswanne mit warmem Wasser hilft manchmal wunder
 Nutzt die Wehenpausen um zu entspannen oder zu dösen
 Vermeidet Unternehmungen oder andere Tätigkeiten, die euch viel Kraft kosten
 Findet entlastende Positionen z.B. in Seitenlage oder auf einem Pezziball
Wird jedoch die Zeit zu lang, die Schmerzen zu stark und die Erschöpfung zu groß sind vielen Frauen entmutigt da das Gefühl entstehen kann, das trotz Wehen nichts passiert. Dies ist aber nicht der Fall, leistet die Latenzphase doch einen essenziell wichtigen Teil um den Körper auf die Geburt einzustellen, vorzubereiten und gibt auch dem Kind das Signal, dass es jetzt geboren werden wird.

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Der Mutterkuchen, oder auch Plazenta genannt, ist ein „vorübergehendes“ Organ und bildet sich zusammen mit der Einnistung der befruchteten Eizelle in der Gebärmutter.
Über den Mutterkuchen findet durch die Nabelschnur der Blutaustausch zwischen Mama und Baby statt und dieser versorgt das Baby die gesamte Schwangerschaft über mit allem, was es zum Wachsen braucht, z.B. mit Nährstoffen und Sauerstoff.
Was für ein Wunderwerk die Plazenta doch ist.

Nach der Geburt des Babys dauert es unterschiedlich lange, bis die Plazenta (Nachgeburt) geboren wird, meistens jedoch innrthalb der ersten Stunde. Erst danach ist die Geburt vollständig abgeschlossen.
Gerne schauen wir zusammen mit euch den Mutterkuchen an. Die Plazenta hat euer Kind prächtig versorgt während der vergangenen Monate- uns erinnert sie zusammen mit der Nabelschnur an einen schönen (Lebens-)Baum.

Das direkte Haut an Haut Bonding nach der Geburt unterstützt die Plazentageburt positiv durch die Oxytocinausschüttung - ein Grund mehr, warum uns das so wichtig ist 🤍

Gebt uns gerne Bescheid, wenn ihr die Plazenta mit nach Hause nehmen möchtet (z.B. um ein Bäumchen darauf zu pflanzen oder einen Abdruck zu machen) dann bewahren wir sie für euch auf und ihr könnt sie mitnehmen wenn ihr mit eurem Baby nach Hause geht.

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Die Nabelschnur verbindet das Kind mit dem Mutterkuchen, diese Verbindung stellt eine sichere Versorgung des Ungeborenen mit Sauerstoff und Nährstoffen dar.

Sie besteht aus drei Blutgefäßen (zwei Arterien und einer Vene) ummantelt von einer gallertartigen Hülle namens Whartonsche Sulze.

Die Nabelschnur kann unterschiedlich lang sein, manchmal ist sie nur 30 cm kurz, manchmal fast ein Meter lang, das ist immer eine Laune der Natur. 
Genauso das Aussehen. Mal wunderschön gewunden, mal mit temperamentvollen und unregelmäßigen Windungen der Vene und Arterien. Auf jeden Fall immer wieder faszinierend anzuschauen.

Nach der Geburt warten wir in der Regel bis die Nabelschnur auspolstert ist, das könnt ihr gerne nochmal bei unserem Kreißsaal A-Z nachlesen unter "A wie Auspulsieren".

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Oxytocin ist das Bindungs-, Kuschel- und Wohlfühlhormon schlechthin. 
Überall da, wo Liebe, Zuneigung, Vertrautheit und Verbundeheit spürbar sind, ist das Oxytocin am Wirken.
Es sorgt für eine Stressreduktion und eine Wohlfühlatmosphäre, wird beim Kuscheln, schönen Erlebnissen und beim Sex ausgeschüttet.

Während der Geburt sorgt es dafür, dass die Gebärmutter sich zusammenzieht und hilft dem Baby somit durch die dadurch entstehenden Wehen auf die Welt, deshalb wird es auch als Wehenhormon bezeichnet. 
Der Begriff stammt übrigens aus dem griechischen: ōkys“ bedeutet „schnell“ und „tokos“ „Geburt“. 
Alleine dadurch wird die Wichtigkeit deutlich, die dieses wunderbare Hormon für die Geburt hat 🤍

Beim Stillen ist es vor allem für den Milchspendereflex (damit beim Stillen der Milchfluss in Gang kommt) wichtig und sorgt somit für einen guten Milchfluss aus der Brust zum Baby. 
Je mehr Hautkontakt beim Stillen besteht, desto mehr Oxytocin kann fließen- wo wir wieder bei unserem Herzensthema, dem ausführlichen Bonding sind.

Wir Hebammen sprechen häufig von einem sehr „schüchternen“ Hormon: das meint, dass dieses Hormon vom weiblichen Körper nur in einem geschützten Rahmen, in einer ruhigen Atmosphäre und mit liebevoller Begleitung ausgeschüttet werden kann.

Hier einige Tipps, wie die Oxytocinausschüttung stimuliert werden kann:

 Massagen 
• Kuscheln & Hautkontakt
• Dinge tun, die man liebt und einem guttun
• Die Sinne aktivieren durch Lieblingsmusik und gutes Essen 
• Umarmungen
• anderen eine Freude machen 
• Empathisch sein

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P- wie Psoas -Muskel
Auch die Geburtsschiene, der Hüter des Beckeneingangs oder einfach die Geburtsrutsche genannt. 

Der Psoasmuskel ist der einzige Muskel, der eine direkte Verbindung zwischen der Wirbelsäule und den Beinen darstellt.

Er ist der größte und stärkste Hüftbeuger und lässt dein Baby ins Becken gleiten.

Er ist mit dem Zwerchfell, der Bauchmuskulatur und dem Beckenboden über die Faszien eng verbunden. Seine Spannung wirkt sich auch auf deren Spannung aus.

Er ist auch als Fluchtmuskel bekannt, weil er die Beine schnell hochziehen kann (als ob man weglaufen möchte) oder uns in die Embryonalhaltung zusammenrollen lässt.

Ein entspannter, weicher und elastischer Psoas hilft dem Baby sich während der Geburt gut nach unten ins Becken zu drehen.

Mit dem Einnehmen verschiedener Gebärpositionen in einer gemütlichen und entspannten Atmosphäre möchten wir euch unterstützen euer Kind
gut auf die Welt zu bringen. Manchen ist er auch als der „Seelenmuskel“ bekannt.

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